Familie vor dem Haus

Baupreisbremse endlich umsetzen

18.04.2017

Mit der anstehenden Novelle der Niedersächsischen Bauordnung (NBauO) fordert Haus und Grund Osnabrück eine „Baupreisbremse“, um die ständige Verteuerung der Baukosten einzudämmen und auf ein erträgliches Maß zurückzuführen. Dazu Rechtsanwalt (Syndikusrechtsanwalt) Christian Biemann, Geschäftsführer von Haus und Grund Osnabrück: Wenn die Politik eine verstärkte Wohnbautätigkeit und insbesondere die Schaffung günstigeren Wohnraums verlangt, dann soll sie das Rüstzeug dazu bereitstellen. Wird bei den Baukosten auf die Bremse getreten, so kann die Wohnbautätigkeit angekurbelt werden. Auch im Neubau können dann Mieten gewährleistet werden, die auch einkommensschwache Haushalte bezahlen können.

Insbesondere die sich in den letzten Jahren ständig verschärfenden energetischen Anforderungen an ein Wohngebäude haben zu eklatanten Verteuerungen bei den Baukosten geführt. Hier muss unbedingt gegengesteuert werden, so Biemann. Statt eines kostenoptimalen Energieniveaus werden realitätsnähere Rechnungsmethoden und neue Kennzahlen benötigt. Für den sozialen Wohnungsbau sollten Mindestnormen in allen Regelungsbereichen als technisch, sozial- und wirtschaftspolitisch gewollte und garantierte Standards festgelegt werden. Die Stellplatzanforderungen in der NBauO sollten gelockert werden und möglichst durch neue Mobilitätskonzepte wie zum Beispiel Carsharing, öffentliche Verkehrsmittel und Fahrradverkehr zumindest in Innenstädten und Ballungsräumen ersetzt werden. Biemann erklärt weiter: Die NBauO muss nicht mit der Verpflichtung zur Gewinnung und zum Einsatz erneuerbarer Energien erschwert werden. Der Klimaschutz als politisches Ziel ist bereits vorgesehen. Dafür gibt es längst eigene Gesetze und Verordnungen.

Und schließlich: Der barrierefreie und altengerechte Wohnraum kostet zwar im Verhältnis zu herkömmlichen Ausstattungen auch wieder Geld, entspricht aber der demografischen Entwicklung der Bevölkerung und damit den Kundenerwartungen am Wohnungsmarkt.